14.08.2017 / Bergungen Gletscherspaltensturz Dachsteingletscher
Am 14. August kam es am Dachsteingletscher zu zwei Spaltenstürzen. Die Bergsteiger konnten von Bergführern aus Ramsau sowie dem Hüttenwirt der Seethalerhütte (alle Mitglieder der Bergrettung Ramsau) geborgen werden.
Der erste Spaltensturz ereignete sich ca. 100 Meter nördlich der Seethalerhütte. Ein Bergsteiger aus der Steiermark konnte aufgrund des Neuschnees eine schneebedeckte Gletscherspalte nicht sehen. Er brach gegen Mittag durch die Schneedecke und fiel in die Gletscherspalte. Der Bergsteiger konnte von einem Bergführer und dem Hüttenwirt der Seethalerhütte (beide Mitglieder der Bergrettung Ramsau) sowie mit der Unterstützung weiterer Bergsteiger geborgen werden. Der Bergsteiger zog sich beim Sturz in die Gletscherspalte eine Schulterverletzung zu und wurde anschließend mit dem Hubschrauber „Christopherus 14“ in das Spital Schladming geflogen.
Am Nachmittag war ein Bersteigerduo aus Niederösterreich in einer Zweierseilschaft beim Abstieg vom Dachstein, Richtung Simonyhütte unterwegs. Der voranschreitende Mann konnte die Spalte, ebenfalls aufgrund des Neuschnees nicht erkennen und brach nur wenige Meter neben der ersten Unglücksstelle durch die dünne Schneedecke, in die selbe Gletscherspalte. Der Sturz konnte von seiner Seilpartnerin abgefangen und gehalten werden. Wiederum war ein Bergführer und Mitglied der Bergrettung Ramsau in der Nähe und gemeinsam mit dem Hüttenwirt eilten sie der Frau zur Hilfe. Der Mann konnte unverletzt geborgen werden und er kam mit dem Schrecken davon.
Die Bergrettung Ramsau warnt davor, die vorgegebenen Wege zu verlassen und die Verbotstafeln zu missachten. Aufgrund des zuletzt gefallenen Neuschnees sind die Gletscherspalten mit Schnee bedeckt und nicht ersichtlich. Schon bei geringster Belastung bricht die Schneedecke. Ein Sturz in die Spalte ist unvermeidlich und könnte schlimme Folgen haben. Eine Hochtourenausrüstung und ordnungsgemäßes Anseilen ist zur Besteigung des Gipfels dringend empfohlen.
Bilder und Video: Schrempf W. / Prugger H.