Lawinenlagebericht für die Steiermark für , den 20.04.2020
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 1-2 Tagesgang
Nordalpen Mitte: 1-2 Tagesgang
Nordalpen Ost: 1-2 Tagesgang
Niedere Tauern Nord: 1-2 Tagesgang
Niedere Tauern Süd: 1-2 Tagesgang
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 1-2 Tagesgang
Randgebirge West:
Randgebirge Ost:

Problem1: Nassschnee,
Problem2: Gleitschnee,

SCHLAGZEILE:
Letzter Lagebericht der Saison: Tagesgang der Lawinengefahr, Nass- und Gleitschneeproblematik stehen im Vordergrund!

GEFAHRENBEURTEILUNG:
Der Lawinenlagebericht bezieht sich derzeit wegen der COVID-19 Krise ausschließlich auf die Gefährdung von Infrastruktur und Siedlungsraum und nicht auf den Tourenbereich!

In der Steiermark stellt sich ein Tagesgang ein und in den meisten Gebirgsgruppen steigt die Lawinengefahr von gering auf mäßig an. Dies geschieht je nach Verfestigung in der Nacht mehr oder weniger rasch und zum Teil noch vor Mittag. Es gilt somit vorwiegend auf Nass- und auf Gleitschneelawinen zu achten, die sich spontan lösen können. Prinzipiell sind Entladungen in sämtlichen Expositionen möglich, am häufigsten sind sie jedoch – dem Sonnenverlauf entsprechend – in den Hängen von Ost über Süd bis West. Vereinzelt können Forststraßen oder Wanderwege von Abgängen betroffen sein, ansonsten besteht kaum eine Gefährdung für Infrastruktur und Siedlungsraum.

SCHNEEDECKENAUFBAU:
Die Tageserwärmung gepaart mit oftmals völlig ungetrübter und dementsprechend intensiver Sonneneinstrahlung baut den ausstrahlungsbedingten Festigkeitsgewinn der klaren Nächte rasch ab und destabilisiert die Schneedecke. Somit können sich aus dem Steilgelände Nassschneelawinen spontan lösen. Ein bodennaher Schmierfilm reduziert zudem die Reibung der Schneetafel und kann auf glattem Fels oder auf steilen Grashängen zu Gleitschneeabgängen führen. Während der prognostizierten Hochdruckphase schreitet die Ausaperung voran und die ohnedies unterdurchschnittliche Schneedecke dezimiert sich weiter.

WETTER:
Diese Woche steht im Zeichen eines Hochdruckeinflusses, somit dominieren über weite Strecken sonnige Verhältnisse, vereinzelte harmlose Wolken bilden die seltene Ausnahme. Die Temperaturen liegen in 1500m bei etwa 8 bis 10 Grad, in 2000m werden ca. 4 bis 5 Grad erwartet. Der Wind weht mäßig bis stark, im Gipfelniveau eventuell zeitweise auch stürmisch aus mehrheitlich östlichen bis südöstlichen Richtungen.

TENDENZ:
Durch den vergleichsweise ruhigen Wetterverlauf ändert sich die Lawinensituation nicht wesentlich. Auch weiterhin herrscht ein Tagesgang und es gilt vor allem auf Nass- und Gleitschneelawinen zu achten. Sollte sich die Lawinensituation nicht grundlegend ändern, ist dies der letzte Lagebericht der Saison.

Der Lawinenwarndienst Steiermark geht in die Sommerpause, das ist der letzte Bericht in dieser Saison.
Andreas Riegler

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