Einsatz Dachstein Südwand Pichlweg

TP Einsatzzentrale sofort (06:42)!

Am Morgen des 8. August 2021 um 06:42 Uhr, bekamen wir einen Einsatz mit dem Stichwort – Einsatz Dachstein Südwand, Pichlweg.

Nachdem innerhalb kürzester Zeit mehrere Bergretter in der Einsatzzentrale eintrafen, wurde informiert, dass die Seilschaft bereits gestern Nacht um ca. 23:30 Uhr den Notruf gewählt haben, da sie nicht mehr den Weg zum Ausstieg, der Route „Pichlweg“, finden.

Nach Absprache zwischen Einsatzleitung und der Seilschaft, wurde beschlossen den Einsatz auf morgen Früh aufzuschieben, da das Risiko einer Nachtbergung zu groß war. Das war aber nur möglich, da die Seilschaft unverletzt und gut ausgerüstet war.
Gleichzeitig wurde ebenfalls die Crew von C99 über eine mögliche Taubergung in der Früh, informiert.

Da das Wetter sich bis zu den Morgenstunden verschlechterte, wurde beschlossen eine terrestrische Bergung durchzuführen. Die Bergrettungsmannschaft wurde mittels Seilbahn und anschließendem Transport mittels Pistengerät sowie Quad Richtung Seetahlerhütte gebracht.
Über den Schulter-Klettersteig kletterte die Mannschaft zum Ausstieg vom Pichlweg, wo alles für die terrestrische Bergung vorbereitet und ein Seilgeländer gespannt wurde.

Nach Herstellung eines Rufkontaktes mit der Seilschaft, wurde festgestellt, dass sich die Seilschaft direkt in der Falllinie des Ausstiegs befinden musste und so wurde ein Bergretter ca. 80m abgeseilt, wo er schließlich nach einer kurzen Wetterbesserung, Sichtkontakt aufnehmen konnte und so zu ihnen gelang.

Nach der Erstversorgung der leicht unterkühlten Bergsteiger, bereiteten die anderen Bergretter alles für die Rettung vor. Da sich die Seilschaft in guter körperlicher Verfassung befand, war es möglich mittels Unterstützung eines Flaschenzuges, die Seilschaft in Begleitung des Bergretters selbständig bis zum Ausstieg klettern zu lassen.

Nachdem wir die Seilschaft sicher auf den Gletscher begleiteten, folgte ein kurzer Einkehrschwung auf der Seetahlerhütte und in weiterer Folge der Transport mit Pistengerät und Quad zurück zur Dachsteinseilbahn.

Nach gute 6 Stunden, konnten wir die Seilschaft um 13:00 Uhr unverletzt ins Tal bringen!

Vielen Dank an die Dachstein-Gletscherbahn und Seethalerhütte für den Transport und Versorgung!
Ebenfalls ein großer Dank an die Crew von C99 die bis zum Schluss am Zwischenlandeplatz bei unserer Einsatzzentrale, für eine mögliche Taubergung in Bereitschaft stand!

Bilder (C) BRD Ramsau/ Christopher Perhab, Richard Schrempf, Wilfried Schrempf

Am 10.09.2020 kamen zwei Alpinisten am Klettersteig „Hias“ in der Silberkarklamm in eine alpine Notlage. Die beiden Bergsteiger konnten rasch und unverletzt von uns geborgen werden.  

Die beiden Alpinisten befanden sich ca. in der Mitte des Klettersteigs, jedoch bekam einer von ihnen starke Krämpfe in den Armen und konnte nicht mehr weiterklettern. In weiterer Folge wurde unsere Rettungskräfte alarmiert um die Bergung der Alpinisten aus ihrer Notlage durchzuführen. 4 Bergrettungsmänner unseres Teams stiegen zu ihnen auf und konnten sie rasch und unverletzt auf den Weg der Silberkarklamm abseilen.

In den letzten Jahren gab es viele Gespräche und Überlegungen über einen neuen Stützpunkt bzw. einer neuen Einsatzzentrale. Zu Sommerbeginn dieses Jahres ergab sich völlig unverhofft die Möglichkeit ein frei werdendes Geschäftslokal im Bereich WM Stadion genau für diesen Zweck zu mieten. Nach gründlicher Überlegung und Gesprächen mit dem vorherigen Geschäftsbetreiber Intersport Bachler, sowie den Gebäudeeigentümern und Gemeinde, konnten wir schlussendlich nach nur kurzer Zeit im Juli 2020 von unserem alten und gut gedienten, aber nicht mehr ganz zeitgemäßen Vereinsheim in die neue Einsatzzentrale übersiedeln. Das Gebäude in dem sich die neue Einsatzzentrale befindet, gehört den Ramsauer Verkehrsbetrieben und Tourismusverband und wurde vorläufig von uns angemietet.

Für unsere Einsatzorganisation brachte dies viele Erleichterungen. Abgesehen davon, dass unser bisheriger Stützpunkt nur ca. 20 m² inkl. Garage hatte und das Platzangebot der neuen Einsatzzentrale mit ca. 80 m² viel größer wurde, haben sich noch weitere zusätzliche Vorteile zur effizienten Abwicklung unserer Einsätze ergeben. Eine übersichtlichere Platzierung unserer technischen Gerätschaften und Erste Hilfe Materialien, sowie die Installation modernster Informationstechnik, erleichtert die Abwicklung für jegliche Art von Einsätzen enorm.

Des Weiteren ist die Zusammenarbeit mit diversen Hubschrauberorganisationen, wie  Notarzthubschrauber, Polizei und Bundesheer, aus dem alltäglichen Rettungswesen nicht mehr wegzudenken. Mit dem Stadion als direkten Landeplatz neben unserer neuen Zentrale, können die Rettungsmannschaften sowie das Equipment direkt aufgenommen werden und der Transport zum Landeplatz fällt weg. Dies bringt wertvolle Minuten, wenn es um eine rasche Bergung in einer lebensbedrohlichen Situation geht. Aber auch speziell bei Nachteinsätzen mit Hubschrauberorganisation eignet sich das Stadion besonders, da es hindernisfrei ist und genügend Platz für mehrere Hubschrauber bietet. Dies haben wir bereits bei einem unserer letzten Nachteinsätze und der Bergung eines verletzten Bergsteigers vom Bereich Eiskar, in Zusammenarbeit mit dem Öamtc NAH C14 und dem Bundesheer in der Abwicklung gesehen.

Die neue Einsatzzentrale ermöglicht es uns auch, Patienten nach der Bergung zu versorgen bzw. zu untersuchen bis der Weitertransport in ein Krankenhaus erfolgt. Zusätzlich haben wir jetzt auch die Möglichkeit Einsatznachbesprechungen direkt nach dem Einsatz abzuhalten und Verbesserungen für neue Einsätze zu erarbeiten.

Mit diesem neuem Stützpunkt blicken wir auch bei steigenden Einsatzzahlen zuversichtlich in die Zukunft, und sind überzeugt professionelle und rasche Hilfe bei Bergunfällen, für die Bevölkerung sowie unsere Gäste, gewährleisten zu können.

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Am Abend vom 26.08.2020 kam es zu einem weiteren Einsatz, nachdem ein 12jähriger Junge nicht am vereinbarten Treffpunkt ankam. 

Der 12jährige Sohn war mit seinen Eltern am Roseggersteig, Richtung Ramsau unterwegs. Er vereinbarte mit seinen Eltern, dass sie sich am Parkplatz vom “ GH Edelbrunn“ treffen und er vorauslaufen möchte. Als der Junge jedoch nicht am vereinbarten Treffpunkt war und es bereits dunkel wurde, alarmierten die Eltern unsere Einsatzkräfte. An der Suchaktion waren 29 Mann von unserem Bergrettungsteam beteiligt und der Junge konnte glücklicherweise bereits nach kurzer Zeit bei einem Bauernhof unversehrt aufgefunden werden.

Am 26.08.2020 stürzte ein 64jähriger Alpinist in eine Spalte auf der Nordseite vom Dachstein und musste terrestrisch geborgen werden. 

Die verunglückte Alpinist konnte aufgrund des starken Windes nicht direkt mit dem Notarzthubschrauber des Öamtc geborgen werden. Er musste terrestrisch geborgen werden und wurde im Anschluss zum Notarzt Hubschrauber mittels Trage abtransportiert. Wir bedanken uns für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Crew des NAH Öamtc Christophorus 14, sowie bei den Kameraden der Bergrettungsortsstellen, Haus, Gröbming und Hallstadt, welche zufällig Vorort waren und uns bei der Bergung unterstützen.

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Bilder: Bergrettung Ramsau

Am 25.08.2020 stürzte ein 51jähriger Alpinist zwischen Scheichenspitz und Hohe Rams ab und zog sich dabei Verletzungen unbestimmten Grades zu. In Zusammenarbeit mit dem Notarzthubschraubers des Öamtc sowie einem Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres, konnte der Mann mittels Windenbergung geborgen werden. 

Der Alpinist war am „Ramsauer Klettersteig“ unterwegs und das Unglück ereignete sich zwischen Scheichenspitz und Hohe Rams. Aus bisher ungeklärten Gründen, stürzte er im steilen Gelände Richtung Eiskar ab und zog sich dabei Verletzungen zu. Nachdem zuvor eine Ortung des Verunglückten aussichtslos schien, wurde auch ein Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres angefordert um in weiterer Folge unsere Mannschaften per Hubschrauber in die Nähe der vermuteten Unglücksstelle zu bringen und die Suche dort zufuß fortzusetzen. Als sich der NAH des Öamtc auf den Rückweg Richtung Tal machte und die Dämmerung bereits einsetzte, konnte man die Lichtsignale vom Verunglückten ausfindig machen. Der Einsatzleiter unserer Ortsstelle wurde am Grat abgesetzt und konnte bis zum Verunglückten klettern wo er mit der Erstversorgung des Verletzten begann. Der Hubschrauber des Bundesheeres befand sich bereits im Anflug und übernahm die Bergung mittels Winde. Nach zwei Stunden konnte der Alpinist an den Rettungswagen übergeben werden und wurde in das Krankenhaus Schladming gebracht. An der Rettungsaktion waren 17 Bergrettungsmänner unseres Teams, sowie die Crew des NAH Öamtc und des Bundesheerhubschraubers beteiligt. Ein großer Dank gilt den Hubschrauberorganisationen für die perfekte Zusammenarbeit.

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