Lawinenlagebericht
Lawinenlagebericht für die Steiermark für Freitag, den 15.03.2019
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Link zum aktuellen Bericht (PDF)
Nordalpen West: 2-3 Waldgrenze
Nordalpen Mitte: 2-3 Waldgrenze
Nordalpen Ost: 2-3 Waldgrenze
Niedere Tauern Nord: 2-3 Waldgrenze
Niedere Tauern Süd: 2-3 Waldgrenze
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 1-2 2000m
Randgebirge West: 1
Randgebirge Ost: 1
Problem1: Triebschnee, Höhere Lagen
Problem2: Gleitschnee,
SCHLAGZEILE:
Erhebliche Lawinengefahr durch frischen Triebschnee über der Waldgrenze!
GEFAHRENBEURTEILUNG:
In den Nordalpen und den Niederen Tauern herrscht wegen des frischen Triebschnees oberhalb der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr! In den übrigen Regionen herrscht mäßige oder geringe Lawinengefahr. In den Expositionen Nord über Ost bis Süd haben sich hinter Geländekanten und in den Einfahrten zu Rinnen und Mulden und bis zur Waldgrenze hinab frische, instabile Triebschneeansammlungen gebildet, die schon durch geringe Zusatzbelastung als Schneebrettlawinen ausgelöst werden können. Mit Temperaturanstieg und Regeneintrag können sich in mittleren Lagen am Nachmittag spontan Lockerschnee- und Schneebrettlawinen lösen. Darüber hinaus ist in den schneereichen Gebieten sonnseitig in allen Höhenlagen nach wie vor mit Gleitschneelawinen zu rechnen. Sie können vereinzelt größere Ausmaße erreichen und sowohl Skitourenrouten als auch exponierte Wege erreichen.
SCHNEEDECKENAUFBAU:
In den Nordalpen und den Niederen Tauern wird bis Freitagvormittag bis zu 35cm Neuschnee bei stürmischem Westwind erwartet, der sich als Triebschnee teilweise auf lockeren, kalten Schnee ablagert und somit schlecht mit dem Untergrund verbunden ist. Wärme und Regeneintrag am Nachmittag können die frische Schneeauflage weiter destabilisieren. Darunter ist die Schneedecke meist kompakt und stabil. In den schneereichen Regionen existiert sonnseitig in allen Höhenlagen eine feuchte Grundschicht, die Schneegleiten auf glattem Untergrund fördert. Oberhalb von 2000m schwächt in schneeärmeren Gebieten schattseitig Schwimmschnee die Schneedeckenbasis.
WETTER:
Bereits am Donnerstagabend erreich eine Kaltfront die steirischen Berge. Sie bringt über Nacht 20 bis 35 cm Neuschnee bis etwa 700m hinab und stürmischen Westwind. Am stärksten betroffen sind die westlichen Nordalpen und der westliche Teil der Niederen Tauern. Etwas geringere Neuschneemengen werden in den mittleren und östlichen Nordalpen erwartet. Tagsüber lässt der Schneefall nach, aber bereits am Nachmittag folgt eine Warmfront mit wiederum starkem Schneefall oberhalb von etwa 1200m in den Nordstauregionen. Den ganzen über Tag weht stürmischer bis orkanartiger West- bis Nordwestwind und die Sichtbedingungen sind eingeschränkt. Die Temperatur in 2000m steigt von -6 Grad in der Früh auf etwa 0 Grad am Abend.
TENDENZ:
Am Samstag bessert sich das Wetter und bis spätestens Mittag hört der Niederschlag auf. Es wird milder, der stürmische Wind hält aber bis zum Nachmitttag an. Die Lawinengefahr lässt langsam nach.
Der nächste Lagebericht wird Freitag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Andreas Gobiet
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Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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