Lawinenlagebericht

Lawinenlagebericht für die Steiermark für Sonntag, den 07.04.2019
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 1-2 Tagesgang
Nordalpen Mitte: 1-2 Tagesgang
Nordalpen Ost: 1-2 Tagesgang
Niedere Tauern Nord: 1-2 Tagesgang
Niedere Tauern Süd: 1-2 Tagesgang
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 1
Randgebirge West: 1
Randgebirge Ost: 1

Problem1: Nassschnee,
Problem2: Gleitschnee,

SCHLAGZEILE:
Tagesgang der Lawinengefahr ? Nass- und Gleitschneeproblematik!

GEFAHRENBEURTEILUNG:
Die Lawinengefahr unterliegt einem Tagesgang und steigert sich am Vormittag rasch von gering auf mäßig. Durch die frühlingshaften Bedingungen verliert die Schneedecke schnell an der über Nacht gewonnenen Stabilität, womit die spontanen Nass- und Gleitschneeaktivitäten zunehmen. Es muss aus steilem Wald-, Wiesen- oder Felsgelände aller Expositionen mit spontanen Abgängen gerechnet werden, welche auch große Ausmaße annehmen können. Geöffnete Schneemäuler und Risse in der Schneedecke sollen als Gefahrenzeichen interpretiert werden!

SCHNEEDECKENAUFBAU:
Mit der zeitweiligen Ausstrahlung in der Nacht auf Sonntag bildet sich ein dünner, brüchiger Harschdeckel, welcher recht rasch am Vormittag wieder weich wird. Die Schneedecke hat nur mehr in den Nordsektoren über 2000m Kältereserven, wo sie sich noch bis über Mittag hart gestaltet. Dort verbinden sich außerdem kleinräumige Triebschneelinsen, die sich am Freitag gebildet haben, nur mäßig mit dem Altschnee. Ansonsten ist die Schneedecke in allen Expositionen isotherm und feucht bis nass. Durch den Wassereintrag können sich Schwachschichten innerhalb der Schneedecke oder die Gleitschicht am Boden spontan aktivieren. Unterhalb von 1300m Seehöhe ist es bereits verbreitet schneefrei.

WETTER:
Der Sonntagvormittag gestaltet sich freundlich mit mäßiger Bewölkung. Mittelhohe Gipfel können aber zeitweise im Nebel stecken. Zum Nachmittag hin wird die Bewölkung dichter und es können lokal leichte Schauer auftreten. Der Wind weht schwach aus südlicher Richtung und die Temperaturen bleiben unverändert um 0 Grad in 2000m Seehöhe.

TENDENZ:
Am Montag steigt die Schauerneigung in der gesamten Steiermark an, wobei die Schneefallgrenze bei ca. 2000m liegt. Mit dem Regeneintrag blieben die Gleitschnee- und Nassschneeproblematik im Vordergrund.

Der nächste Lagebericht wird Sonntag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Lisa Jöbstl

Email: lawine@lawine-steiermark.at

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