Lawinenlagebericht
Lawinenlagebericht für die Steiermark für Montag, den 14.01.2019
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Link zum aktuellen Bericht (PDF)
Nordalpen West: 4
Nordalpen Mitte: 4
Nordalpen Ost: 4
Niedere Tauern Nord: 4
Niedere Tauern Süd: 3-4 Waldgrenze
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 2-3 Waldgrenze
Randgebirge West: 2-3 Waldgrenze
Randgebirge Ost: 2-3 Waldgrenze
Problem1: Triebschnee, Höhere Lagen
Problem2: Gleitschnee, Ganztägig
SCHLAGZEILE:
Große Lawinengefahr – Trieb- und Gleitschneeproblematik!
GEFAHRENBEURTEILUNG:
In den Nordalpen und den Niederen Tauern herrscht große Lawinengefahr! In den südlichen Gebirgsgruppen gilt über der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr. Instabiler Triebschnee findet sich in allen Expositionen und aus steilem Gelände können sich spontan große Schneebrettlawinen lösen. Im Tourenbereich sind besonders Geländeübergänge und Hohlformen über der Waldgrenze kritisch, wo durch geringe Zusatzbelastung mittlere Schneebrettlawinen ausgelöst werden können. Unterhalb von 2000m können Gleitschneelawinen auch große Ausmaße annehmen, mögliche Auslaufbereiche sind großräumig zu meiden. In den südlichen Gebirgsgruppen liegt hingegen ein Altschneeproblem vor, hier befinden sich die Gefahrenstellen besonders in den Übergangsbereichen von wenig zu viel Schnee in den Hochlagen.
SCHNEEDECKENAUFBAU:
Stürmischer Nordwestwind und Neuschnee führten weiterhin in der gesamten Steiermark zu frischen, instabilen Triebschneeansammlungen, besonders über der Waldgrenze. Seit Sonntagnachmittag hat es im Toten Gebirge und im Hochschwabgebiet bis zu 50cm Neuschnee gegeben, in den übrigen Regionen bis zu 30cm. Die Schneefallgrenze lag zwischenzeitlich um 1100m. In mittleren und tiefen Lagen gestaltet sich die Schneedecke durch den Feuchtigkeitseintrag instabil (Nassschneeproblematik). Das unterste Fundament der Schneedecke ist bis etwa 2000m hinauf feucht, wodurch rege Gleitschneeaktivität herrscht. In den südlichen Gebirgsgruppen schwächen kantige Formen unter einem Harschdeckel das Schneedeckenfundament.
WETTER:
Montag schneit es in den Nordalpen und entlang der Niederen Tauern häufig und teils auch kräftig. Dazu weht stürmischer, auf den Gipfeln sogar orkanartiger Wind. Die Temperaturen gehen wieder etwas zurück und die Schneefallgrenze sinkt auf 500m. Es werden weitere 40cm Neuschnee erwartet. Südlich des Alpenhauptkammes lockern die Wolken föhnbedingt zeitweise auf und es ziehen nur wenige Schauer durch.
TENDENZ:
Am Dienstag weht weiterhin überall stürmischer Nordwestwind, dazu kommt es entlang der Alpennordseite zu weiteren Schneeschauern. In den übrigen Gebirgszügen herrscht meist schon von der Früh weg sonniger Wettercharakter, in den Nordstaugebieten lockert es am Nachmittag zunehmend auf. Die Gefährdung durch Trieb- und Gleitschneelawinen bleibt weiterhin bestehen.
Der nächste Lagebericht wird Montag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Lisa Jöbstl
Email: lawine@lawine-steiermark.at
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
Kundenservice für die Steiermark
8053 Graz, Klusemannstraße 21
Tel.: 0316/242200 , Fax: 0316/242300
www.zamg.ac.at