Lawinenlagebericht
Lawinenlagebericht für die Steiermark für Freitag, den 08.02.2019
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Link zum aktuellen Bericht (PDF)
Nordalpen West: 2
Nordalpen Mitte: 2
Nordalpen Ost: 2
Niedere Tauern Nord: 2
Niedere Tauern Süd: 2
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 2
Randgebirge West: 1
Randgebirge Ost: 1
Problem1: Altschnee, Höhere Lagen
Problem2: Gleitschnee, Tiefere Lagen
SCHLAGZEILE:
Mäßige Lawinengefahr durch Schwachschichten im Altschnee und rege Gleitschneeaktivität
GEFAHRENBEURTEILUNG:
Bis auf das Randgebirge herrscht im gesamten steirischen Bergland mäßige Lawinengefahr. Gefahrenstellen für Tourengeher finden sich in den Hochlagen insbesondere schattseitig beim Übergang von Bereichen mit wenig Schnee zu viel Schnee. Hier können insbesondere bei großer Zusatzbelastung Schwachschichten im Altschnee gestört und dadurch Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Kämme, Grate und Gipfel sind vereist, hier herrscht Absturzgefahr! Sonnseitig können sich in den Hochlagen aus felsdurchsetztem Steilgelände kleinere spontane Lawinen lösen. Weiterhin muss zusätzlich mit teils großen Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen gerechnet werden, die exponierte Verkehrswege erreichen können.
SCHNEEDECKENAUFBAU:
Die Schneeoberfläche ist sonnseitig feucht und daher weich, kammnah meist verharscht und hart. Schattseitig liegt auf einem dünnen Harschdeckel auch älterer Pulverschnee, auf diesem wiederum Oberflächenreif. In den schneereicheren Gebieten (Nordalpen, Niedere Tauern) befinden sich in Höhenbereichen über etwa 2.000m Schwachschichten relativ nahe der Schneeoberfläche unter älteren Triebschneepaketen. In den schneeärmeren Gebieten im Süden schwächt zusätzlich Schwimmschnee in Bodennähe das Schneedeckenfundament. Weiterhin gleitet die Schneedecke auf glatten Untergründen insbesondere sonnseitig und in Höhenbereichen unterhalb von etwa 1.700m.
WETTER:
Am Freitagvormittag stecken die Nordalpen noch im Nebel und es schneit hier unergiebig. Über Nacht fallen hier aber nur ein paar Zentimeter Neuschnee. Das Wetter bessert sich aber rasch und zu Mittag wird in allen Gebirgsregionen wieder der Sonnenschein überwiegen. Die Temperaturen beginnen dann auch wieder zu steigen, sie liegen zu Mittag in 2.000m bei -6 Grad und in 1.500m bei -2 Grad. Der Nordwestwind weht insbesondere am Alpenostrand noch stark, schwächt sich dann aber mit Rückdrehung auf West ab.
TENDENZ:
Der Samstag wird auf den Bergen recht sonnig, zwischendurch ziehen aber auch hohe Wolkenfelder durch. Es wird wieder deutlich milder, allerdings bläst insbesondere am Alpenostrand kräftiger Westwind. An der Lawinengefahr ändert sich vorerst wenig, erst für die neue Woche zeichnet sich ein markanter Wetterumschwung mit reichlich Neuschnee in den Nordstaugebieten ab.
Der nächste Lagebericht wird Freitag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Alexander Podesser
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Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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