Lawinenlagebericht

Lawinenlagebericht für die Steiermark für Sonntag, den 10.02.2019
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 1-2 2200m
Nordalpen Mitte: 1-2 2000m
Nordalpen Ost: 1-2 2000m
Niedere Tauern Nord: 1-2 2000m
Niedere Tauern Süd: 1-2 2000m
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 1-2 2000m
Randgebirge West: 1
Randgebirge Ost: 1

Problem1: Altschnee, Höhere Lagen
Problem2: Gleitschnee, Tiefere Lagen

SCHLAGZEILE:
Geringe, in den Hochlagen mäßige Lawinengefahr durch Schwachschichten im Altschnee. Weiterhin rege Gleitschneeaktivität!

GEFAHRENBEURTEILUNG:
Die Gefahrenstellen haben für Tourengeher weiter abgenommen und beschränken sich auf die Hochlagen und hier vor allem schattseitig beim Übergang von Bereichen mit wenig Schnee zu viel Schnee. Hier können insbesondere bei großer Zusatzbelastung Schwachschichten im Altschnee gestört und dadurch Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Kämme, Grate und Gipfel sind vereist, hier herrscht Absturzgefahr! Außerdem muss nach wie vor mit Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen gerechnet werden, die exponierte Verkehrswege erreichen können.

SCHNEEDECKENAUFBAU:
Sonnseitig wechseln die Schneeverhältnisse je nach Höhenlage zwischen Sulzschnee und Bruchharsch sowie hartem Windharsch in Kamm- und Gipfelnähe. Schattseitig liegt ein dünner Harschdeckel auf weicherem Schnee, darüber auch noch älterer Pulverschnee, auf diesem in windgeschützten Lagen wiederum Oberflächenreif. In den schneereicheren Gebieten (Nordalpen, Niedere Tauern) können sich in Höhenbereichen über etwa 2.000m noch Schwachschichten relativ nahe der Schneeoberfläche unter älteren Triebschneepaketen befinden. In den Niederen Tauern können sich durch den Südföhn auch frische Triebschneelinsen bilden. In den schneeärmeren Gebieten im Süden kann zusätzlich Schwimmschnee in Bodennähe das Schneedeckenfundament schwächen. Weiterhin gleitet die Schneedecke auf glatten Untergründen insbesondere sonnseitig und in Höhenbereichen unterhalb von etwa 1.700m.

WETTER:
Am Sonntag ziehen mit einer zunehmend kräftiger werdenden und sehr milden Südwestströmung Wolkenfelder über die Berge. Die Gipfel bleiben dabei aber meist noch nebelfrei, der sonnige Wettercharakter sollte also in Summe noch überwiegen. Ab dem späteren Nachmittag werden die Wolken von Südwesten her dichter und die höheren Gipfel der Gurk- und Seetaler Alpen geraten in Nebel. Der Wind wird tagsüber stärker, vor allem vom Zirbitzkogel bis zur Koralpe sind am Nachmittag Sturmböen aus westlichen Richtungen zu erwarten. Die Temperaturen liegen um die Mittagszeit in 2.000m bei +1 Grad und in 1.500m bei +2 Grad

TENDENZ:
In der Nacht auf Montag erreicht eine Kaltfront unser Land. In der Obersteiermark schneit es bei oft ganztags schlechter Sicht vor allem in den Nordstaulagen anhaltend. Dazu kann der Nordwestwind Sturmstärke erreichen. Nach Süden zu kann sich zwar tagsüber rasch weitgehend niederschlagsfreies Wetter behaupten, aber auch hier können mit stürmischem Nordwestwind dichtere Wolken durchziehen. Wind und Höchsttemperatur in 2000m: Nordwest mit 50 bis 90 km/h, von Nord nach Süd -10 bis -7 Grad.
Mit dem markanten Wetterumschwung steigt die Lawinengefahr auf erheblich an!

Der nächste Lagebericht wird Sonntag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Alexander Podesser

Email: lawine@lawine-steiermark.at

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