Lawinenprognosebericht

Lawinenprognosebericht für die Steiermark für Samstag, den 16.12.2017
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 1-2 Waldgrenze
Nordalpen Mitte: 1-2 Waldgrenze
Nordalpen Ost: 1-2 Baumgrenze
Niedere Tauern Nord: 1-2 Waldgrenze
Niedere Tauern Süd: 1-2 Baumgrenze
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 1-2 Baumgrenze
Randgebirge West: 1-2 Baumgrenze
Randgebirge Ost: 1

Problem1: Triebschnee,
Problem2: Gleitschnee,

SCHLAGZEILE:
Mäßige Lawinengefahr aufgrund kleinräumiger Triebschneebereiche in höheren Lagen, vereinzelt sind auch Gleitschneelawinen möglich!

GEFAHRENBEURTEILUNG:
In der Steiermark herrscht oberhalb der Wald- bzw. Baumgrenze verbreitet mäßige, ansonsten geringe Lawinengefahr. Die Gefahrenstellen liegen vor allem in den nord- über ost- bis südostorientierten Hangbereichen, wo sich mit Wind aus westlichen Richtungen immer wieder Triebschnee abgelagert hat und mit Drehung der Strömung auf Nordwest stellenweise frisch gebildet wird. Vor allem in Rinnen, Mulden sowie hinter Geländekanten (Einfahrtsbereiche) kann generell bei großer Zusatzbelastung ein Schneebrett ausgelöst werden. Übergänge von viel zu wenig Schnee sind hier besonders zu beachten. In abgewehten, eisigen Bereichen ist zudem die Absturzgefahr nicht außer Acht zu lassen.
Die an steilen Hängen entstandenen Schneemäuler weisen hingegen auf eine verstärkte Gleitschneelawinenaktivität hin. Derartige Spalten und Risse sollten gemieden werden.

SCHNEEDECKENAUFBAU:
Der Föhnsturm vom Beginn der Woche hat in den Hochlagen freie Flächen abgeblasen oder mit Pressschnee versehen. Es folgten wärmere und kältere Wetterphasen mit Regen und Schneefall, die feuchte Schneedecke hat sich gesetzt und verharschte oberflächlich wieder. Das Wechselspiel aus Temperatur und Niederschlagsart bewirkte eine Stabilisierung des Schneedeckenfundamentes, mit Ausnahme der Gleitschneeaktivität. Ungünstig sind hingegen ältere und frische Triebschneebereiche zu werten, die mit dem häufigen Windrichtungswechsel und etwas Neuschnee – zuletzt um 15cm in den westlichen Nordalpen und Tauern sowie im Bereich der Koralpe – entstanden sind. Der Triebschnee wurde ständig umgelagert und wird mit herrschendem Nordwestwind vermehrt in südostorientierten Bereichen abgelagert. Unter dem bestehenden Harschdeckel (Regen um den 11.12.) entsteht mit der Abkühlung eine neue Schwachschicht, die im Auge zu behalten ist.

WETTER:
Ausgehend von einem Tief über Fennoskandien und einem Hoch über dem Atlantik stellt sich in der Nacht auf Samstag eine Nordstaulage ein. In den Nordalpen und den nördlichen Tauern bleibt es somit durchgehend bewölkt, hier können immer wieder Schneeschauer auftreten. In den südlichen und östlichen Regionen ist es vermehrt sonnig, aufgelockert und trocken. Der Nordwestwind gestaltet sich auf den Bergen lebhaft bis stark, vom Hochschwab bis zur Rax mitunter stürmisch. Das Temperaturniveau sinkt weiter und liegt zu Mittag in 1500m um -5 Grad, in 2000m um -8 Grad.

TENDENZ:
Am Sonntag weiterhin Nordstauwetter mit zunehmenden Schneefällen in den Staulagen. Mit teils starkem NW-Wind steigt durch die frische Triebschneebildung die Schneebrettgefahr an!

Der nächste Prognosebricht wird morgen bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Gernot Zenkl

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