Lawinenprognosebericht

Lawinenprognosebericht für die Steiermark für Sonntag, den 31.12.2017
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 2-3 2100m
Nordalpen Mitte: 2
Nordalpen Ost: 2
Niedere Tauern Nord: 2-3 2100m
Niedere Tauern Süd: 2
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 2
Randgebirge West: 2
Randgebirge Ost: 2

Problem1: Nassschnee,
Problem2: Triebschnee,

SCHLAGZEILE:
Durch Regen nasse Lockerschneelawinen! Weiterhin teils noch erhebliche Schneebrettgefahr in den Hochlagen!

GEFAHRENBEURTEILUNG:
Durch den Regeneintrag in den kalten Neuschnee und die deutliche Erwärmung kommt es zu verstärkter Lockerschneelawinenaktivität. Aus steilen Waldgebieten und Wiesenböschungen kann der nasse Schnee bis auf exponiertere Verkehrswege abgleiten. Auch mit vermehrten Abgängen von Gleitschneelawinen ist zu rechnen.
Mit der Erwärmung und der regenbedingten Anfeuchtung der Schneedecke nimmt die Schneebrettgefahr hingegen ab, die Gefahrenstellen beschränken sich auf die Hochlagen des schattseitigen Steilgeländes. Weiterhin wird hier bei Einfahrtsbereichen von Rinnen und Mulden, leeseitigem Gelände sowie bei Hängen hinter Geländekuppen zur Vorsicht geraten!

SCHNEEDECKENAUFBAU:
Im Zuge der Niederschlagsereignisse vom Mittwoch (27.12.), Donnerstag auf Freitag (28.-29.12.) und Samstagmorgen (30.12.) fielen entlang der Nordalpen bis zu 75cm kalter Neuschnee auf eine gesetzte, oberflächlich verharschte, in tiefen Lagen auch feuchte Altschneedecke. In den übrigen Gebirgsgruppen waren die Neuschneezuwächse deutlich geringer. Der Schneefall war aber überall von zeitweise starkem Nordwestwind begleitet, sodass es auch in den schneeärmeren Gebieten zu umfangreichen Verfrachtungen kam. Schwachschichten in der Schneedecke finden sich einerseits in Form kantiger Kristalle am Übergang zum Harschdeckel, anderseits als weichere Schneeeinlagen, die bei windschwächeren Verhältnissen abgelagert wurden.

WETTER:
Eine Warmfront sorgt über Nacht insbesondere entlang der Nordalpen und Tauern noch für weitere Niederschläge, die Schneefallgrenze steigt dabei bis gegen 1.900m. Am Silvestertag klingen die Niederschläge im Norden bereits in den frühen Morgenstunden ab und auf den Bergen setzt sich rasch die Sonne durch. Um die Mittagszeit ist es teils sogar wolkenlos. Im Laufe des Nachmittags machen sich dann ein paar dünne, hohe Wolken bemerkbar. Der anfangs noch stürmische Westwind wird tagsüber schwächer, die Temperaturen liegen zu Mittag in 2.000m bei +4 Grad, in 1.500m bei +6 Grad.

TENDENZ:
Am Neujahrstag zieht es von Nordwesten her wieder zu, die Berge der Obersteiermark geraten in Nebel und hier kann es am Vormittag auch ein wenig schneien. Tagsüber breiten sich die Niederschläge auch weiter nach Osten und Süden aus, während es im Ennstal und Ausseerland am Nachmittag schon wieder auflockert. Die Schneefallgrenze sinkt allgemein auf 900 bis 1.200m. Bei mäßig starkem Nordwestwind kühlt es in 2.000m auf -5 Grad und in 1.500m auf -1 Grad ab.
Nach Neuschnee, Regen und Wind eher ungünstige Tourenverhältnisse!

Der nächste Prognosebericht wird Sonntag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Alexander Podesser

Email: lawine@lawine-steiermark.at

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