Lawinenprognosebericht
Lawinenprognosebericht für die Steiermark für Mittwoch, den 24.01.2018
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Link zum aktuellen Bericht (PDF)
Nordalpen West: 3
Nordalpen Mitte: 3
Nordalpen Ost: 3
Niedere Tauern Nord: 3
Niedere Tauern Süd: 3
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 3
Randgebirge West: 2
Randgebirge Ost: 2
Problem1: Triebschnee, Ganztägig
Problem2: Nassschnee, Ganztägig
SCHLAGZEILE:
Erhebliche Lawinengefahr – spontane Lawinen nach wie vor möglich!
GEFAHRENBEURTEILUNG:
In der Steiermark herrscht erhebliche Lawinengefahr. Während des Tages ist mit weiteren spontanen Lawinenabgängen zu rechnen. Besonders betroffen sind durch die Einstrahlung und durch die Erwärmung sonnseitige Hänge. Zudem steigt die Gefahr von Nassschneelawinen in den tiefen Lagen wieder an. Auch Gleitschneelawinen können sich jederzeit entladen. Im Tourenbereich ist die Situation weiterhin sehr angespannt. Die Gefahrenstellen verlagern sich während des Tages auf die Schattseiten. Besonders betroffen sind die offenen Hänge oberhalb der Waldgrenze. Es reicht nach wie vor eine geringe Zusatzbelastung aus, um ein Schneebrett auslösen zu können. Vorsicht vor frisch gebildeten Wechten, diese sind instabil! Es erfordert weiterhin lawinenkundliches Wissen und eine gute Spurwahl im Gelände um sichere Touren durchführen zu können.
SCHNEEDECKENAUFBAU:
Große, spröde Triebschneeansammlungen bzw. Neuschnee haben mehrere weiche Schichten (kantige Formen, weiche Neuschneepakete) überdeckt, die als Schwachschichten dienen können. In den Nordalpen liegt eine Triebschneeschicht (bis 40 cm) auf einer Oberflächenreifschicht auf, die sich die sich in der Nacht von Sonntag auf Montag gebildet hat. Heutige Sprengungen haben gezeigt, dass diese Schicht sehr störanfällig ist. In den tiefen Lagen (westlicher Nordstau) ist der Schnee schon feucht geworden und konnte sich mit der Abkühlung auch schon etwas setzen. Es hat sich ein Harschdeckel gebildet, welcher mit Neuschnee überdeckt wurde. Die Verbindung mit dem warmen Boden ist allerdings nicht gut!
WETTER:
In der zweiten Nachthälfte von Dienstag auf Mittwoch werden die Wolken im Nordstau dichter und es regnet ein wenig. Schneefallgrenze steigt kurzeitig über 1400m an. Am Mittwoch lösen sich die Restwolken im Laufe des Vormittages auf, und es wird dann überall sonnig. Südlich der Mur- Mürzfurche scheint bereits am Vormittag die Sonne. Es wird mild. In 2000m steigt die Temperatur bis zum Nachmittag bis auf +5 Grad an. Es weht nur schwacher Wind aus Südwest. Am Donnerstag bleibt es mild und sonnig. Einige hochliegende Wolken ziehen durch. Es weht schwacher wind aus Süden.
TENDENZ:
Die erhebliche Lawinengefahr bleibt am Donnerstag bestehen. Im Tourenbereich lauert die Schneebrettgefahr in den Schattlagen!
Der nächste Prognosebericht wird Mittwoch bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Arnold Studeregger
Email: lawine@lawine-steiermark.at
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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