Lawinenprognosebericht

Lawinenprognosebericht für die Steiermark für Mittwoch, den 14.02.2018
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung

Link zum aktuellen Bericht (PDF)

Nordalpen West: 2
Nordalpen Mitte: 2
Nordalpen Ost: 2-3 Waldgrenze
Niedere Tauern Nord: 2
Niedere Tauern Süd: 2
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 2
Randgebirge West: 2
Randgebirge Ost: 2

Problem1: Triebschnee,

SCHLAGZEILE:
Stellenweise erhebliche Schneebrettgefahr durch störanfälligen Triebschnee

GEFAHRENBEURTEILUNG:
In den östlichen Nordalpen steigt die Schneebrettgefahr mit anhaltendem Nordwind oberhalb der Waldgrenze auf erheblich an, ansonsten besteht verbreitet mäßige Lawinengefahr. Die Hauptgefahr geht von frischem Triebschnee aus, der sich mit kaltem Neuschnee und Wind gebildet hat und am Mittwoch speziell in den östlichen, windstarken Regionen weiter bilden wird. Die Gefahrenstellen liegen speziell in exponierten Bereichen oberhalb der Waldgrenze. Im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nordost bis Südwest sowie im Übergang zu befüllten Rinnen und hinter Geländekanten kann schon durch geringe Zusatzbelastung ein Schneebrett ausgelöst werden. Stellenweise sind die Triebschneelinsen von lockerem Neuschnee überdeckt. In neuschneereichen Gebieten sind kleinere Selbstauslösungen aus steilen Hangzonen nicht ausgeschlossen. Abgeblasene Hangbereiche sind hart und eisig.

SCHNEEDECKENAUFBAU:
In den vergangenen Tagen gab es in der gesamten steirischen Bergwelt Neuschneezuwachs. Am meisten – bis zu 35cm – fiel zwischen der Turrach, der Seetaler Alpe und der Koralm, ansonsten waren es zwischen 5 und 25cm. Je nach Windeinwirkung wurde der kalte Neuschnee in höheren Lagen verfrachtet. Der frische Triebschnee liegt im Nord- und Ostsektor oft auf einer ungünstigen Unterlage aus Reif bzw. kantigen Kristallen auf und gestaltet sich sehr störanfällig. Auch die überdeckte, lockere Neuschneeschicht kann eine potentielle Schwachschicht für Schneebretter darstellen. Die darunterliegende Altschneedecke ist meist kompakt und stabil. In windgeschützten Bereichen existiert aufgrund der Kälte lockerer Pulverschnee, auf dem sich in Regionen mit einer klaren Nacht oberflächig kantige Kristalle ausbilden können.

WETTER:
In der Nacht auf den Aschermittwoch lockern die Wolken in den westlichen Gebirgsregionen auf, überall sonst bleibt die Bewölkung meist noch dicht, stellenweise schneit es unergiebig. Tagsüber stauen sich mit der Nordströmung die Wolken in den Nordalpen sowie im östlichen Randgebirge und kann es immer wieder unergiebig schneien. Im Westen sollte es bei vereinzelt durchziehenden Wolken trocken und vermehrt sonnig sein. Der Nordwind weht auf den Bergen mäßig, im Osten lebhaft bis stürmisch. Es bleibt kalt bei Temperaturwerten in 1500m um -8 Grad, in 2000m um -11 Grad.

TENDENZ:
Am Donnerstag überwiegt sonniges Bergwetter bei meist schwachem Nordostwind. Die Temperaturen steigen im Tagesverlauf vorübergehend etwas an. Die Schneebrettsituation entspannt sich etwas.

Der nächste Prognosebericht wird Mittwoch bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Gernot Zenkl

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