Lawinenprognosebericht
Lawinenprognosebericht für die Steiermark für Freitag, den 02.03.2018
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Link zum aktuellen Bericht (PDF)
Nordalpen West: 3
Nordalpen Mitte: 3
Nordalpen Ost: 3
Niedere Tauern Nord: 3
Niedere Tauern Süd: 3
Gurktaler u. Seetaler Alpen: 3
Randgebirge West: 3
Randgebirge Ost: 3
Problem1: Triebschnee,
SCHLAGZEILE:
Verbreitet erhebliche Schneebrettgefahr durch frischen, recht störanfälligen Triebschnee!
GEFAHRENBEURTEILUNG:
Mit dem Windwechsel ist der Umfang der Gefahrenstellen sprunghaft angestiegen, es herrscht verbreitet erhebliche Schneebrettgefahr. Der sehr störanfällige Triebschnee wurde vor allem im Nord- bis Ostsektor abgelagert und ist durch Windgangeln und Dünen gekennzeichnet. Eine Schneebrettauslösung ist bereits durch geringe Zusatzbelastung, also etwa durch einen einzelnen Schifahrer möglich. Eine weitere Gefahr geht von den entlang der Kämme und Grate gebildeten Wechten aus, die mit der Erwärmung abbrechen und so auch Lawinen auslösen können.
SCHNEEDECKENAUFBAU:
Mit Winddrehung auf Südwest wird der kalte und leichte Pulverschnee der vergangenen Kälteperiode seit Donnerstagfrüh zu spröden Triebschnee umgeformt. Die neuen Einwehungszonen treten oberhalb der Waldgrenze großflächig auf, Triebschneelinsen können aber auch bis in die Hochwälder herab reichen. Der windbeeinflusste Schnee steht unter Spannung und bindet sehr schlecht auf dem Harschdeckel der Altschneedecke. Dort, wo der Triebschnee auf weichem Schnee abgelagert wird, sind großflächige Auslösungen möglich. Nachdem der meiste Schnee in die Schattlagen verfrachtet wurde, verzögert sich dort trotz der gestiegenen Temperaturen die Setzung.
WETTER:
Im Gebirge ist die Kältewelle zu Ende gegangen! Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen nun deutlich mildere Luftmassen zu uns. Mancherorts sind die Temperaturen um über 20 Grad gestiegen! Am Freitag präsentiert sich das Bergwetter in der Steiermark zweigeteilt: Entlang des steirischen Randgebirges sowie vom Hochschwab ostwärts halten sich mittelhohe Wolken, aus denen unergiebiger Neuschnee fallen kann. Überall sonst wird es recht sonnig. Dazu weht mäßiger, alpensüdseitig lebhafter West- bis Südwestwind und es wird noch etwas milder. In den sonnenreichen Gebirgsregionen liegen die Temperaturen zu Mittag in 2.000m bei 0 Grad und in 1.500m bei +3 Grad. Dort, wo die Wolken dominieren, ist es hingegen mit -2 Grad in 2.000m und -4 Grad in 1.500m noch deutlich frischer.
TENDENZ:
Am Samstag ziehen die Wolken einer nächtlichen Störungszone im Laufe des Vormittages ab und es wird dann für ein paar Stunden überall recht sonnig, vorübergehend auch wolkenlos sein. Erst am späteren Nachmittag tauchen im Westen wieder neue Wolkenfelder auf. Bei relativ milden Temperaturen weht weiterhin lebhafter Südwestwind. Kaum Setzung des neuen Triebschnees, weiterhin teils erhebliche Lawinengefahr!
Der nächste Prognosebericht wird Freitag bis etwa 18:00 Uhr herausgegeben.
Alexander Podesser
Email: lawine@lawine-steiermark.at
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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